Jazzkadenz

Jazzkadenz
Jazzkadenz,
 
Begriffsbildung der Musiker für eine im Jazz seit den Dreißigerjahren häufig anzutreffende Akkordfolge der Stufen II-V-(I), deshalb auch »II-V-Folge«. Es handelt sich um leitereigene Vierklänge (Septakkorde), wobei anstelle der Subdominante (IV) der einfachen Kadenz nunmehr die II. Stufe erscheint. Der Streit, ob diese Stufe als Subdominantparallele oder Variantklang der Doppeldominante betrachtet werden muss, ist müßig, weil gehörsmäßig nicht belegbar. Betrachtet man beide Akkorde als Einheit, was aufgrund der praktischen Anwendung logisch ist, so steht die dominantische Funktionalität außer Frage.
 
Die »Jazzkadenz« kann wie eine Zwischendominante auch andere Kadenzklänge einführen. Oft wird die Auflösung in den jeweiligen Tonikaklang vermieden, d. h. diese Folge erhält harmonischen Eigenwert, wird im harmonischen Ablauf strukturbildend. In der Jazzimprovisation spielt sie eine äußerst wichtige Rolle als Erweiterungsmöglichkeit der Grundharmonien; als Beispiel eine »Jazzkadenz«-Kette als Harmonievariante in den ersten vier Bluestakten (anstelle der Tonika):
 
|C |Hm7E7 | Am7D7 | Gm7 C7 | F

Universal-Lexikon. 2012.

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